Institut equalita e.V.


Innovative Ansätze zur Ausbildung benachteiligter Jugendlicher

Das Institut equalita hat vom Mai 2012 bis zum Juli 2013 eine Kooperation mit bulgarischen Partnern zum Thema Integration von benachteiligten Jugendlichen in der beruflichen Bildung begonnen. Das Projekt zielte auf einen Austausch von Ideen und Konzepten zur Ermittlung der Bildungsbedarfe benachteiligter Jugendlicher und der Entwicklung entsprechender Angebote für die berufliche Bildung.

Inhalt des Projekts

Die Anwendung innovativer Methoden wie kultureller Ansätze und Peer-Learning ist in der EU noch nicht weit verbreitet, obwohl sie als eine außerordentlich erfolgreiche Weiterbildungsmethode schon seit vielen Jahren in einzelnen Projekten in Kooperation mit Partnereinrichtungen in Asien, Sudamerika und Afrika eingesetzt werden.

Der innovative Charakter dieser Methode besteht darin, dass die Ansatz über bekannten Rahmen hinausgeht, nämlich den Beziehungen Ausbilder und Auszubildender. Vielmehr werden alle Teilnehmer gleichzeitig zu Ausbildern und Auszubildenden. Das Konzept beinhaltet, dass jeder Beteiligte dem/r anderen Teilnehmer/innen etwas lehren kann.

Ebenfalls zu den neuen innovativen Methoden zählen die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Sie werden zwar oft hinsichtlich ihrer negativen Auswirkung auf die jungen Menschen thematisiert. Aber Internet und IKT sind für  junge Menschen äußerst attraktiv und unterstützen ihren Wunsch nach Lernen und an Lernprozessen. Deswegen können sie auch erfolgreich für produktive Lernzwecke eingesetzt werden.

Fernlehrgänge und eLearning ermöglichen  Auszubildenden und Ausbildern, die sich an ganz unterschiedlichen Ort befinden, gleichzeitig online miteinander zu arbeiten und selbstständig und unabhängig zu lernen. Sie bieten jungen Menschen, die an entlegenen Orten in der EU leben oder aus dem Ausbildungssystem herausgefallen sind, die aber den Wunsch haben sich weiter zu qualifizieren, die Möglichkeiten dazu. Die Fernlernsysteme sind innovativ aufgrund ihrer uneingeschränktem Zugangs und ihrer vielfältigen Möglichkeiten hinsichtlich Themen, Programmen, angebotene Sprachen, Zeitdauer usw.

Ziele des Projekts

Die beteiligten Organisationen und ihre Fachleute in Bulgarien und Deutschland haben Ideen und Konzepte zu folgenden Themen ausgetauscht:

Das Projekt zielte dabei vor allem auf die Umsetzung von innovativen Verfahren zur Identifizierung und Bedienung von Berufsausbildungsbedarfen junger Menschen, die aufgrund von ethnischen, religiösen, kulturellen, geschlechtlichen, sozialen, wirtschaftlichen und anderen Gründen benachteiligt sind.

Zielgruppen des Projekts

Die unmittelbaren Zielgruppen des Projektes waren ca. 120 benachteiligte junge Menschen (16-24 Jahre), die nicht im Ausbildungssystems und Arbeitsmarktes integriert sind, und Fachleute, die im Bereich der Fachausbildung und Beratung von jungen Menschen in den Gebieten Sofia und Gabrovo tätig sind.

Die mittelbaren Begünstigten des Projektes waren benachteiligte junge Menschen (16-24 Jahre), die nicht im Ausbildungssystems und Arbeitsmarktes integriert sind, sowie auch Ausbildungsorganisationen, die mit diesen Auszubildenden in Bulgarien und Deutschland arbeiten.

Ergebnisse

Nach einer Analyse der Bildungssysteme in Deutschland und Bulgarien und ihrer Angebote und Integrationspotentiale für benachteiligte Jugendliche wurden zwei Studien erstellt.In der ersten Studie wurden Verfahren zur Identifikation des Schulungsbedarfs für benachteiligte Jugendliche in Deutschland ermittelt und dargestellt, die für eine Anwendung und Adaption in Bulgarien in Frage kommen können.

In der zweiten Studie wurden Ansätze für die Entwicklung geeigneter Trainingsprogramme für benachteiligte Jugendliche in Deutschland analysiert und präsentiert, die für eine Anpassung und Übertragung in das bulgarische Bildungssystem geeignet sein können.

Nach der Analyse zahlreicher Praktiken für die Berufsausbildung von benachteiligten Jugendlichen in Deutschland und anschließenden Disussionen mit Lehrern der betroffenen Zielgruppen im Rahmen von mehreren Auswertungs-Workshops wurden sieben innovative Praxis-Ansätze für eine mögliche Adaption und Anwendung im Berufsausbildungssystem in Bulgarien ausgewählt.

Daran anknüpfend konnten die bulgarischen Partner im Rahmen mehrerer Projektbesuche und Exkursionen praktische Beispiele für den Einsatz dieser innovativen Methoden zu Integration benachteiligter Jugendlicher in Deutschland kennen lernen. Aus diesen Praxisbeispielen wurden nach intensiven Diskussionen mit den bulgarischen Zielgruppen letztendlich sieben Ansätze ausgewählt, die zur Adaption und Anwendung in Bulgarien geeignet erscheinen. Diese sollen im Rahmen zukünftiger Projekte für den Einsatz im bulgarischen Bildungssystem zur besseren Integration benachteiligter Jugendlicher an deren spezifischen Bedürfnisse angepasst und für ihre Förderung weiter entwickelt werden. Näheres dazu ist den untenstehenden Artikeln und der PPP zu entnehmen.

Projektpartner

Projektträger war die Stiftung zur Entwicklung des kulturellen und unternehmerischen Potenzials der Zivil-Gesellschaft in Sofia, Bulgarien. Partner waren die „Jugendgesellschaft für Sport und Tourismus 'Zdravetz", ein gemeinnütziger Verein in Gabrovo, Bulgarien und das Institut equalita in Köln, Deutschland.

Das Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung des Programms „Entwicklung der Humanressourcen" des Europaischen Sozialfonds der Europaischen Union und des Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik in Bulgarien durchgeführt.

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