Institut equalita e.V.


CULPEER DIGITAL

Von Januar 2022 bis Dezember 2023 führte das Institut equalita das Projekt CULPEER DIGITAL durch, gefördert vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union. Es stellt CULtural PEER-Lernansätze als digitale pädagogische Methoden vor: gemeinsame virtuelle Austauschaktivitäten mit Kulturgruppen aus dem Globalen Süden für Globales Lernen. Seit dem Jahr 2000 laden die Projektpartner künstlerische Gruppen aus dem Süden nach Europa ein, um ihre kreativen Darbietungen als nicht-kognitiven Zugang zu Globalem Lernen in Jugend- und Gemeindezentren und anderen öffentlichen Orten zu präsentieren.

Dabei präsentieren sie ihre kulturelle Vielfalt und Kreativität, aber – was noch wichtiger ist – decken mit ihren Aktivitäten Herausforderungen wie das Leben in Armut, das Leben in einer Notunterkunft, Kinderprostitution und Schäden durch den Klimawandel ab. Die Gruppenmitglieder lebten oder leben oft selbst in marginalisierten Verhältnissen, demonstrieren aber das Potenzial kreativer und kultureller Aktivitäten als Botschafter für die Entwicklung und Verbesserung eigener Perspektiven und für die gesellschaftliche Integration.

Peer-Learning ist ein zentrales Element des Projekts. Menschen aus Europa steigen per Video und Chat in die Performances ein und beteiligen sich online an gemeinsamen Workshops, um im digitalen Austausch künstlerische und kulturelle Events zu entwickeln.

 

Die Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts wurden ein Leitfaden und ein E-Learning Kurs mit sieben Modulen für Pädagog:innen, Lehrkräfte und weitere Interessierte, die mit erwachsenen und jugendlichen Lernenden arbeiten, entwickelt, um den kulturellen Peer-Lernen Ansatz in ihr Unterrichtszimmer auf digitaler Ebene zu bringen. Insgesamt wurden hierzu zehn digitale Methoden von den sieben teilnehmenden NGOs entwickelt, als konkrete Beispiele und Anhaltspunkte zum kulturellen Peer-to-Peer Austausch. Zahlreiche Videos, darunter Erklärvideos zu den Modulen des E-Learning Kurses, Videos zu den digitalen Methoden, Tutorials und Best Practice Interviews aus jedem Land der Partnerorganisationen, sowie spannende, kulturelle Online-Games stehen auf der Projekt-Webseite von CULPEER digital kostenlos zur Verfügung und sind in den Partnersprachen, sowie auf Englisch verfügbar.

Während des Multiplier Events in Köln wurden über 18 Pädagog:innen, Lehrkräfte und Kulturschaffende zu Multiplikator:innen für den kulturellen Peer-Lernen Ansatz auf digitaler Ebene qualifiziert. Sie erhielten das Know-How und den Zugang zu notwendigen Ressourcen, um zukünftig auf digitaler Ebene mit künstlerischen Gruppen weltweit in den kulturellen Austausch zu gehen. 

Ein Highlight des Projekts war außerdem das Training in Breslau, Polen, bei dem zehn ausgewählte Pädagog:innen, Lehrkräfte und Kulturschaffende der Partnerländer innerhalb von fünf intensiven Tagen zum Projekt lernen konnten und ihr europäisches Netzwerk ausweiten konnten. Gemeinsam wurde zum Beispiel die digitale Methode "Virtuelles Wandbild" mit dem Künstler TinTin aus Bolivien umgesetzt. Das Video wurde von Oscar Tiedge gefilmt und bearbeitet und ist hier zu sehen. 

 

Die Projektziele

Kulturelle Online-Aktivitäten und digitale Methoden wurden erfolgreich als alternative Konzepte für den Einsatz von Kunst und kreativen Werkzeugen im Globalen Lernen erprobt. Die Hauptziele des Projekts sind es, Pädagogen, die in der Erwachsenen- und Jugendbildung arbeiten, insbesondere mit weniger privilegierten Personen, in kulturellen Lernmethoden durch eine digitale Trainingsform zu informieren und zu schulen, damit sie gleichzeitig digitales Know-how erwerben. Zweitens Multiplikatoren/ Influencer in Social Media und Presse anzusprechen, damit diese die E-Learning-Plattform bewerben und mehr Personen mit Bedarf für das Weiterbildungsangebot erreicht werden können. Und drittens, dass Flüchtlinge und Migranten von den kreativen Lernmethoden profitieren und eine angemessene Bildung erhalten, die ihnen den Alltag in Europa erleichtert.

Das Projekt CULPEER DIGITAL zielt darauf ab, kulturelle Peer-Learning-Ansätze im Globalen Lernen und in der Interkulturellen Bildung zur Sensibilisierung für globale Themen, soziale Integration und kulturelle Teilhabe durch digitale Konzepte zu entwickeln und zu transferieren. Das Projekt richtet sich an Pädagoginnen und Pädagogen, die in der Erwachsenen- und Jugendbildung arbeiten, insbesondere mit weniger privilegierten Personen, in kulturellen und kreativen Lernmethoden zu informieren und zu schulen und gleichzeitig Kompetenzen in digitalem Know-how zu erwerben.

Zweitens spricht das Projekt Multiplikatoren/Influencer in Social Media und Presse an, damit diese für die E-Learning-Plattform werben und mehr Bedarfsträger für das Weiterbildungsangebot erreicht werden können. Und drittens profitieren Flüchtlinge und Migranten von den kreativen Lernmethoden und erhalten eine adäquate Bildung, die ihnen durch den digitalen Austausch mit den Gruppen des Globalen Südens in kreativen Aktivitäten den Alltag in Europa erleichtern wird, um Problemlösungsstrategien zu lernen, die z. B. einen vorzeitigen Schulabbruch verhindern und die Integration von geflüchteten Jugendlichen und Erwachsenen erleichtern. Die kulturellen und künstlerischen Elemente sind eine nicht-kognitive Methode, die neben sprachlichen und kulturellen Barrieren den Zugang zu diesen Zielgruppen eröffnet.

 

Die Projektergebnisse

Projektergebnisse sind Leitlinien, ein E-Learning-Kurs, eine Online-Plattform und ein Zentrum mit Fallstudien und Tutorials, die interaktive Elemente wie Audiotracks, Videos und Internetfilme mit bewährten Verfahren, Weblinks, Chats, Bewertungen, Arbeitsgruppen und Workshops vorstellen , Tutorials für Pädagog*innen, Trainer*innen und Lehrer*innen, die in der Erwachsenen- und Jugendbildung arbeiten, insbesondere mit jenen, die weniger Chancen und Zugang zu Bildung haben und digitale Schlüsselkompetenzen vermittelt.

Die Resultate sind in fünf Intellectual Outcomes definiert. Zunächst werden Leitlinien und ein didaktisches Konzept für den CULPEER DIGITAL-Ansatz mit einem Überblick über die digitalen Konzepte und Online-Formate für kulturelle Peer-Learning-Aktivitäten erstellt. Darüber hinaus beinhaltet es ein didaktisches Konzept zur Vorbereitung und Durchführung von CULPEER DIGITAL-Aktivitäten und Anleitungen zur Nutzung der Online-Plattform.

Das zweite Ergebnis ist ein englischsprachiger Pilot-E-Learning-Kurs CULPEER DIGITAL mit Informationen, Anleitungen, Online-Tools und Best-Practice-Beispielen für den Transfer kultureller Peer-Learning-Ansätze in digitale Konzepte und Formate. Darunter die Module „Einführung in digitale Konzepte und Online-Ansätze für kulturelle Peer-Learning-Aktivitäten“, „Die Rolle von Pädagogen und anderen Trainern“, „Know-how zu digitalen und kreativen Austauschmethoden und die Bedeutung von Social Media“ „Die Bedeutung von digitales kreatives Lernen für Menschen mit sozialen Barrieren“, „Wissenserwerb und Verständnis für Globales Lernen“, „Wissenstransfer in kreatives Handeln – Austauschbeispiele“ und „Online-Pädagogen-Training: Wie man das Publikum schult“.

Das dritte Ergebnis bildet die Anpassung des E-Learning-Kurses CULPEER DIGITAL an sechs nationale Versionen des E-Learning-Kurses in allen sechs Partnersprachen, die entsprechend ihren nationalen Bedingungen, Anforderungen und Bedürfnissen gestaltet sind.

Viertens entsteht die Online-Plattform CULPEER DIGITAL mit verschiedenen OERs, in allen Partnersprachen und gestaltet nach ihren nationalen Bedingungen, Anforderungen und Bedürfnissen, einschließlich eines breiten Spektrums an Open Educational Resources (OER) zum digitalen kulturellen Peer-Learning.

Das fünfte Ergebnis wird ein Zentrum mit digitalen Fallstudien und Videos für bewährte Verfahren in jedem Partnerland sowie Video-Tutorials für Pädagogen bieten. Digitale Fallstudien werden ein Kernelement des Projekts bilden und beinhalten, dass jeder Partner Best Practices aus seinen eigenen Projekten und anderen guten Beispielen in seinem Land recherchiert/evaluiert.

Mit diesen Erkenntnissen und Ergebnissen trägt CULPEER DIGITAL dazu bei, digitale Konzepte und Online-Formate im Globalen Lernen für weniger privilegierte Gruppen durch kreative Lösungen für aktuelle Herausforderungen in unserer globalisierten Gesellschaft umzusetzen und zu verbreiten

 

Die Partnerschaft

Die Partnerschaft umfasst sieben europäische NGOs aus Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Italien, Polen und Slowenien. Institut equalita ist Koordinator des Projekts. Alle Partner arbeiten seit vielen Jahren im Bereich Globales Lernen. Einige von ihnen haben in den EC-Projekten „Strengthen Creative Cooperation“ und „Culpeer4Change“ und einem ehemaligen Erasmus+-Projekt „CULPEER“ mitgearbeitet. Im letzten Projekt haben sie aufgrund der Corona-Pandemie damit begonnen, digitale Konzepte und Formate für kulturelle Peer-Learning-Aktivitäten zu entwickeln und umzusetzen.

Die positiven Erfahrungen motivierten die Partner, ihre Bemühungen nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch aus Gründen der ökologischen und sozialen Inklusion und des Blended Learning in diesem Bereich zu verstärken. Die Partner wurden aufgrund ihrer digitalen Kompetenzen und ihrer führenden Rolle im kulturellen Peer- und globalen Lernen ausgewählt.

 

Erasmus Programme of the European Union